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Falke B3X LE Gen 3 Magnifier


Rotpunkt- oder Reflexvisiere haben in den meisten Bereichen die klassische offene Visierung wie „Kimme und Korn“ schon längst abgelöst und bieten eine Vielzahl an Vorzügen.

 

Beispiele wie das Falke S, dass wir uns in einem vorigen Artikel angesehen haben, sind nicht nur kompakt und robust, sondern bieten auch eine Laufzeit von Hunderttausenden Stunden.

 

Und für den Fall, dass man sich etwas Vergrößerung wünscht, bieten sogenannte „Magnifier“ eine optimale Ergänzung – wobei die am meisten verbreiteten hierbei die 3-Fach oder 5-Fach Vergrößerungen sind.

Der Magnifier wird hierbei vor dem Reflexvisier montiert und bietet meist die Möglichkeit zur Seite geklappt zu werden. Die Kombination aus Rot-Punkt und Magnifier sieht man vermehrt bei dynamischen Schießbewerben mit Langwaffen und sie erfreut sich steigender Beliebtheit.

 

Auch uns gefällt das Konzept und die Möglichkeiten die es bietet, und dementsprechend schauen wir uns für diesen Artikel den „B3X LE Gen 3“ Magnifier von Falke im Detail an. „Falke Germany“ ist übrigens eine Marke der Waffen Schumacher GmbH.

 

Verpackung und Inhalt:

Wie das Reflexvisier, sind auch die ergänzenden Magnifier von Falke in einem Kunststoffkoffer verpackt und innen mit passend zugeschnittenem Schaumstoff ausgelegt.

 

Der Magnifier ist standardmäßig bereits auf die flip to side Montage geschraubt und im Lieferumfang befindet sich noch ein Distanzstück mit 3mm Dicke, womit man die Bauhöhe noch um eine Spur nach oben verstellen kann. Mit dem ebenfalls inkludierten Inbusschlüssel sowie dem Falke-Coin können alle nötigen Einstellungen am Magnifier vorgenommen werden. Die Bedienungsanleitung und das Putztuch findet man wie gewohnt im Deckel des Koffers, unter dem Schaumstoff.

 


Technische Details:

Der Magnifier wiegt mit der flip to side Montage 308 Gramm und besteht aus widerstandsfähigem, schwarz anodisiertem Aluminium.

Durch die hochwertige Verarbeitung, funktioniert er nicht nur in einem sehr großen Temperaturbereich von -60°C bis +60°C, sondern ist auch bis zu 30 Minuten wasserdicht, bei einer Tiefe von 10 Metern. Natürlich ist der Magnifier auch Stickstoff-gefüllt und somit weitestgehend beschlagfrei.

 

Das angegebene Sehfeld von 12,7 Metern auf einer Entfernung von 100 Metern kann je nach Abstand zum davor montiertem Reflexvisier variieren und um das maximale Sehfeld auch tatsächlich einsehen zu können, sollte der Augenabstand zum Magnifier 6,6 cm betragen.

 


Funktion und Bedienung:

Nachdem man den Magnifier auf die Picatinny-Schiene montiert, braucht er nur noch so eingestellt zu werden, dass der Leuchtpunkt des Reflexvisiers mittig liegt.

Das lässt sich beim Gen 3 noch einfacher bewerkstelligen, nachdem dieser keine außen liegenden Verstelltürme und Schutzkappen mehr hat. Die versenkten Verstellschrauben lassen sich mit einem flachen Schraubenzieher, dem mitgelieferten Kunststoffplättchen a.k.a. Falke Coin oder mit unserem Lieblingswerkzeug – einem Patronenboden – einstellen.

 

Der Knopf der flip to side Montage hat eine angenehme Größe, die man auch mit Handschuhen noch gut bedienen kann. Wenn man den Knopf betätigt, klappt der Magnifier um 90° nach rechts und man hat einen unvergrößerten Blick durch das Reflexvisier. Der Magnifier arretiert hierbei allerdings nicht fest in der offenen Position – so wie die ersten Generationen - sondern wird lediglich durch Federspannung offen gehalten.

Will man den Magnifier wieder verwenden, wird er lediglich zugeklappt bis er einrastet.

 

Durch die Schnellspann-Montage kann der Magnifier aber auch ganz leicht gänzlich abmontiert werden. So lässt sich etwas Gewicht auf der Waffe einsparen, falls man den Magnifier über längere Zeit nicht verwenden möchte. Bei unseren Tests hat sich durch das ab- und wieder anbringen des Magnifiers der Trefferpunkt dadurch nicht verändert.

 


Fazit:

Die Kombination aus Reflexvisier und Magnifier ist im sportlichen Bereich nicht umsonst sehr beliebt.

Um auf 100 Meter Entfernung – aber auch darüber hinaus - präzise Schüsse abfeuern zu können, reicht die drei-fache Vergrößerung des B3X LE vollkommen aus. Der Wechsel zwischen ein-facher und drei-facher Vergrößerung geht schneller von statten als es mit jedem Zielfernrohr oder LPVO möglich wäre und der Magnifier hat sowohl eine sehr gute Randschärfe, als auch eine natürliche Farbwiedergabe.

 

Durch den Magnifier wirkt auch der Rotpunkt des davor montierten Reflexvisieres heller und ein wenig größer – dementsprechend muss man die Helligkeit evtl. um eine Stufe verringern.

 

Leute mit Sehstörungen werden mit solchen Kombinationen unter Umständen eher Schwierigkeiten haben – das Trifft aber auf sehr viele vergrößerte Optiken zu und hat nichts mit dieser spezifischen Modellreihe von Falke zu tun.

 


Eine Sache noch:

Bei der Recherche für den Artikel sind wir auf drei Dinge gestoßen die wir uns noch von Falke wünschen würden.

Die ersten zwei haben ganz klar damit zu tun, dass wir Nerds sind, und entsprechend auf Daten und Zahlen stehen. Das dritte ist allgemeiner Natur:

  • Eine Auflistung der verschiedenen Generationen und deren Unterschiede, da dies anhand der Informationen auf der Falke-Webseite nicht möglich ist.
  • Auch Angaben zum verwendeten Footprint wären sehr hilfreich, um zu wissen ob oder mit welchen anderen Risern oder Montagen die verschiedenen Optiken von Falke kompatibel sind.
  • Und Loctite. Mit blauem Loctite versehen Schrauben, sollten eigentlich Standard sein.