Sowohl beim Long-Range-Schießen als auch beim dynamischen schießen mit Langwaffen und Zielfernrohren (oder LPVO), kommt man in Situationen wo man etwas weniger Vergrößerung braucht.
Sei es, weil man das Ziel aus den Augen verloren hat oder weil sich das Ziel und die Entfernung dazu verändert hat. Um hierbei die Vergrößerung nicht jedes Mal verstellen zu müssen, bietet sich eine sekundäre Optik an – in den meisten Fällen handelt es sich hierbei um irgendeine Art von offenem oder geschlossenem Rotpunkt-Visier.
Je nach Präferenz aber auch entsprechend der Waffe und der zur Verfügung stehenden Montage-Möglichkeiten gibt es hierfür einige mögliche Lösungen.
Für diesen Artikel schauen wir uns eine der wohl beliebtesten und vielseitigsten Lösungen an – nämlich eine 45° Montage.
Die „Ambush 45 degree optic mount” des US-Herstellers “Strike Industries” unterscheidet sich jedoch durch seine Modularität grundlegend von allen bisher dagewesenen Lösungen.
Die „dual footprint“ Montage-Platte hat auf der einen Seite den Aimpoint Micro Standard footprint, der mit den T-1 und T-2 Modellen kompatibel ist, und auf der anderen Seite ist das Lochmuster kompatibel mit den sechs der wohl gängigsten footprints für Rotpunkt-Visiere – und zwar:
C-MORE, DELTAPOINT PRO, DOCTER/NOBLEX, RMR STANDARD, SHIELD STANDARD & alle SIG SAUER Open Reflex Sights
Im Lieferumfang findet ihr dabei eine Fülle an Stahlstiften und passenden Schrauben um so ziemlich jedes gängige Rotpunkt-Visier zu
befestigen.
Die Montage-Platte besteht aus 6061-T6 Aluminium und die Halterung selbst ist aus gehärtetem und rostfreiem SUS630 Stahl gefertigt. Durch das sehr
niedrige Profil der Halterung, schließt sie bündig mit der Picatinny-Schiene ab und passt so unter praktisch jedes Zielfernrohr oder LPVO.
Die Test-Konfiguration
Für den praktischen Test, haben wir es als Ergänzung für unsere Vector Optics LPVO verwendet, und dafür mit einem FALKE S Reflexvisier ausgestattet.
Obwohl die LPVO mit ihrem 34mm Mittelrohr schon einiges an Platz auf der Rail einnimmt, passt die Montage - durch ihr niedriges Profil - trotzdem noch leicht drunter.
Das Sichtfeld durch das FALKE S ist ungetrübt und beide Optiken lassen sich weiterhin ohne Probleme Bedienen. Verwendet wurde diese Kombination auf unserer AK 104 und auch der entsprechend härtere Rückstoß hat der Montage bisher nichts ausgemacht.
Wir haben die 45°-Montage weiter hinten montiert, weil es bei der AK sonst (bauartbedingt) dem Ladehebel etwas im Weg stehen würde.
Auf AR-Systemen, mit entsprechend längerer Rail, und anderer Ergonomie, lässt sich die 45°-Montage natürlich variabler einsetzen. Sie lässt sich sowohl auf der rechten als auch auf der Linken Seite montieren und hat auch genügend Platz unter einer gekröpften Zielfernrohr-Montage.
Fazit:
Strike Industries bietet mit der „Ambush“ 45° Montage eine wirkliche Innovation, die dem Schützen dutzende Möglichkeiten zur Auswahl seiner Zweit-Optik lässt. Sie ist klein, leicht und dabei trotzdem robust.
Wir konnten die Montage bisher schon ausgiebig am Schießstand ausprobieren und sind mit der Funktion und der Verarbeitung sehr zufrieden. Wer seine
Langwaffe jetzt auch durch eine Zweit-Optik ergänzen möchte, und dabei flexibel in der Wahl des Rotpunkt-Visieres bleiben will – dem wird mit der „Ambush 45 degree optic mount” sicherlich auch
gefallen.