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Vector Optics Frenzy-X 1x19x26 MRS Gen II (SCRD-SM64)


Vector Optics hat sich heuer ordentlich ins Zeug gelegt und sein Angebot an Rotpunkt-Visieren um ein ganz besonderes Highlight erweitert. Das Frenzy-X 1x19x26 MRS Gen II bietet nicht nur eine beachtliche Menge an sinnvollen Features, sondern bleibt dabei auch für jedermann leistbar.

 

Das neue Flaggschiff-Modell ist auf dem europäischen Markt bisher noch sehr rar und entsprechend finden sich auch noch keine Reviews dazu. Grund genug um es gleich zu testen und euch an unseren Erfahrungen teilhaben zu lassen.

Was kann das Teil überhaupt?

 

Bevor wir das Rotpunkt auf eine Waffe montieren und damit auf dem Schießstand gehen, schauen wir uns zuerst mal die Daten und Fakten an:

 

Das wichtigste gleich zu Beginn, da es auch im Produktnamen beinhaltet ist - „MRS“ steht für Multi-Reticle, Solar Power.

 

Das bedeutet, dass es sich bei diesem Modell um ein Rotpunkt-Visier mit Multi-Absehen handelt und es zusätzlich zur Batterie, auch über Solarenergie gespeist wird.

 

Beim Absehen könnt ihr durchschalten zwischen einem einzelnen roten Punkt, einem Ring mit angedeutetem Fadenkreuz – oder einer Kombination aus beidem. Der rote Punkt ist mit 3 MOA fein genug um auch auf größere Entfernungen präzise Schüsse zu platzieren und der Ring eignet sich perfekt um schneller mit den Augen erfasst zu werden.

 

Die aspherische Linse ist Verzerrungsfrei und minimiert dadurch Abweichungen beim Zielen. Das Absehen lässt sich in 11 verschiedenen Helligkeitsstufen einstellen, wobei die schwächsten zwei Stufen für Nachtsicht gedacht sind.

 

Eine volle CR 2032 Batterie versorgt die Optik mit bis zu 50.000 Stunden mit Strom und kann danach ganz leicht über das seitlich angebrachte Batteriefach getauscht werden – OHNE die Optik abschrauben zu müssen und OHNE sie anschließen wieder einschießen zu müssen.

 

Hergestellt ist das ganze aus 7075 T6 Aluminium – und davon nicht zu knapp. Mit 71,6 Gramm wiegt das Frenzy-X 1x19x26 MRS Gen II mehr als doppelt so viel andere Modelle aus der „Frenzy“ Reihe. Zum Vergleich könnt ihr euch den Bericht über das Frenzy-X 1x22x26 MOS durchlesen – das wiegt gerade mal 30 Gramm.

 

Mit diesen ganzen Eigenschaften steht einer sportlichen Nutzung praktisch nichts mehr im Wege. Das MOJ Footprint von Vector Optics ist kompatibel mit Trijicon RMR/SRO, Holosun 407C/507C/508T, Riton und Axion, und somit sollte auch die Montage auf einer Pistole eurer Wahl keine große Herausforderung mehr sein.

 

Die Flachwasser-Taucher und Hardcore Operator unter euch, werden auch erfreut sein zu lesen, dass das MRS Gen II bis zu 30 Minuten Wasserdicht ist, bei einer Tiefe von einem Meter. Zu dem funktioniert es in einem Temperaturbereich von -20 bis +55°C.

 


Bedienung und Funktionen

Nachdem man eine CR 2032 Batterie eingelegt hat, schaltet man die Optik mit einem Druck auf die „+“ Taste ein.


Mittels kurzen Druck auf die „+“ oder „-„ Taste, regelt man die Helligkeit des ausgewählten Absehens. Hält man die „-„ Taste für einige Sekunden gedrückt, ändert sich das Absehen.

 

Wenn man die „+“ Taste für einige Sekunden gedrückt hält, kann man zwischen automatischer und manueller Helligkeitsregelung durchschalten.
Die automatische Helligkeitseinstellung wird dabei über die auf der Oberseite angebrachten Solarzellen reguliert und passt sich entsprechend der Lichtintensität an, die von Oben auf die Optik herabscheint.

Schießt man allerdings von einem überdachten Schießstand auf Zielscheiben die sich unter freiem Himmel befinden, kann es oft vorkommen, dass das Absehen zu dunkel ist. Wir bevorzugen daher die manuelle Helligkeitseinstellung.

 

Ausschalten lässt sich die Optik manuell nicht. Sie verfügt aber über eine Abschalt-Automatik die die Optik nach drei Minuten ohne Bewegung, selbstständig ausschaltet. Der eingebaute Bewegungssensor aktiviert die Optik wieder, sobald man die Waffe bewegt.
Wird die Optik allerdings über mehrere Stunden nicht bewegt, schaltet sie sich gänzlich aus und muss durch einen kurzen Tastendruck auf die „+“ Taste wieder eingeschaltet werden.

 

Eingestellt wird die Optik über die entsprechende obere bzw. rechte Verstell-Schaube. Ein Klick entspricht dabei einem MOA, auf 100 Yards.

 

Lieferumfang

In der formschönen Kartonschachtel findet ihr praktisch alles was ihr für den Einsatz des MRS Gen II braucht – bloß eine Batterie ist nicht dabei.

 

Neben der Optik befindet sich auch eine Picatinny Montage in der Box, falls ihr das Rotpunkt-Visier auf eine entsprechende Schiene montieren wollt. Für die direkte Montage findet ihr vier verschiede Größen von Schrauben vor – sowohl metrisch als auch mit Zoll-Gewinde – und zwei Ersatzschrauben fürs Batteriefach.

 

Passendes Werkzeug – in Form eines Gewehrs – für alle Schrauben ist ebenfalls inkludiert, wie auch ein Putztuch, die Gebrauchsanleitung und eine Gummi-Abdeckung.

 


Montage und Handhabung

Für unsere Shadow 1 haben wir uns eine Schwalbenschwanz-Montage aus Stahl besorgt und das MRS Gen II darauf befestigt. Dazu eines gleich vorweg: Lasst euch bitte im Internet keinen Schwachsinn einreden von wegen dass das nicht halten würde – es hält und funktioniert ausgezeichnet!


Wir haben auch alle gebräuchlichen Durchladearten ausprobiert die unter Keyboard-Operatorn Anwendung finden und sowohl die Montage als auch die Optik haben das locker weggesteckt.

 

Schonendes Durchladen mit der Handfläche funktioniert genau so gut wie mit der Schuhsohle oder brachial mit der Tischkante. Letzteres schaut zwar auf Facebook oder Instagram relativ cool aus, bringt im echten Leben aber eher weniger.

Auch im Sinne der Materialschonung würden wir eher davon abraten eure Pistole ständig so durchzuladen.

 

Fazit

Vector Optics liefert mit dem Frenzy-X 1x19x26 MRS Gen II eine sehr gute Leistung ab! Die solide Bauweise wird durch eine Reihe sinnvoller Features ergänzt und abgerundet wird es durch einen für jedermann leistbaren Preis.

Im mittelpreisigen Preissegment werdet ihr zur Zeit wohl nichts finden dass mit diesem Rotpunktvisier mithalten kann.

 

Die Optik wurde auf eine CZ 75 SP-01 Shadow Mamba montiert und es wurden bisher mehrere hundert Schuss damit abgefeuert. Auch wenn es zu wenig für eine vollwertige Rezension sein mag, so ist der erste Eindruck trotzdem absolut überzeugend.

 

In den meisten Fällen wird bei „günstigeren“ Optiken bei der Elektronik gespart, die dann schon bei geringster Einwirkung von Kälte versagt.

 

Aus diesem Grund haben wir das MRS GenII für vier Stunden bei -10°C ins Tiefkühlfach gelegt und auch diesen Test hat es problemlos bestanden.

Wir sind mit unserem Exemplar dementsprechend mehr als zufrieden und können es vorbehaltlos empfehlen.

 


Anmerkung:

 

Die bisherigen Kosten für Munition und Schießstand übersteigen zwar die Kosten des Frenzy-X – trotzdem sei an dieser Stelle erwähnt, dass Major Finding als Brand Ambassador für Vector Optics fungiert und diese Optik kostenlos, für Testzwecke zur Verfügung gestellt wurde.