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Falke B5X LE Magnifier


Rotpunkt- oder Reflexvisiere und Magnifier sind einfach DIE Kombination schlechthin. So wie auch bei der mindestens gleich beliebten Kombination aus Butter und Marmelade, muss man sich bloß noch für seine Lieblingssorte entscheiden.

 

Ein gutes Rotpunkt-Visiert ist dabei natürlich die Grundvoraussetzung für eine perfekte Symbiose mit dem Magnifier. Hierfür haben wir uns in einem früheren Artikel bereits das Falke S Reflexvisier der gleichnamigen deutschen Marke „Falke“ genauer angeschaut und auch einen Magnifier damit kombiniert. Um eine optimale Kompatibilität zu gewährleisten, empfiehlt es sich am besten, Optiken der gleichen Marke miteinander zu kombinieren. Dementsprechend bestand unsere letzte Kombination aus dem Falke S und einem B3X LE Gen 3 Magnifier.

 

Neben der 3-Fach Vergrößerung ist auch die 5-Fach Vergrößerung eine der gängigsten Vergrößerungen für Magnifier - und nachdem von Falke ein entsprechender 5-Fach Magnifier angeboten wird, schauen wir uns diesmal dieses Modell an.

Es handelt sich hierbei um das Modell B5X LE - die Weiterentwicklung des B5X.

Mittlerweile wurde aber auch diese Version überarbeitet und es gibt bereits zwei Nachfolgemodelle - aber auf die verschiedenen Generationen gehen wir später noch ein.


Verpackung und Inhalt:

Die Verpackung der Falke Produkte die wir bisher getestet haben, war immer sehr hochwertig und auch bei diesem Magnifier ist dies der Fall. Er ist einem stabilen Kunststoffkoffer verpackt, der innen mit Schaumstoff ausgelegt ist.

 

Der B5X LE verfügt über eine auswechselbare Kunststoffhülle und im Lieferumfang befindet sich eine zweite Hülle in Hellbrauner Farbe. Der Magnifier ist allerdings auch ohne die Schutzhülle sehr robust und der Wechsel der Hüllen zudem nicht unbedingt einfach. Ein Distanzstück mit 6mm Dicke sowie passende Schrauben und Inbusschlüssel findet ihr ebenfalls im Koffer, und Handbuch und Putztuch befinden sich wie gewohnt im Deckel des Koffers, unter dem Schaumstoff.

 

 


Technische Details:

Der Magnifier wiegt samt der flip to side Montage 396 Gramm und besteht aus widerstandsfähigem, schwarz eloxiertem Aluminium.

 

Durch die hochwertige Verarbeitung, funktioniert er nicht nur in einem sehr großen Temperaturbereich von -60°C bis +60°C, sondern ist auch bis zu 30 Minuten wasserdicht, bei einer Tiefe von 10 Metern.

 

Natürlich ist der Magnifier auch Stickstoff-gefüllt und somit weitestgehend beschlagfrei.

 

Das angegebene Sehfeld von 8,23 Metern auf einer Entfernung von 100 Metern kann je nach Abstand zum davor montiertem Reflexvisier variieren und um das maximale Sehfeld auch tatsächlich einsehen zu können, sollte der Augenabstand zum Magnifier 6,7 cm betragen.

 

 


Funktion und Bedienung:

Nachdem man den Magnifier auf die Picatinny-Schiene montiert, braucht er nur noch so eingestellt zu werden, dass der Leuchtpunkt des Reflexvisiers mittig liegt.

 

Bei diesem Modell schraubt man dafür die Schutzkappen der Verstellschrauben ab, und kann die Kappen anschließend als Werkzeug benützen.

Einstellen lässt sich der Magnifier jeweils 40 MOA in jede Richtung und die Klicks sind dabei fühlbar und hörbar. Die Kappen sind miteinander mit einem Stück Draht verbunden sodass man sie nicht so leicht verliert.

 

Beim Okular ist leider keinerlei Markierung vorhanden, an der man erkennen könnte in welcher Position es sich gerade befindet. Das macht es um einiges schwerer es einzustellen, wenn man es versehentlich verstellt oder wenn es von Schützen mit verschiedenen Sehstärken verwendet wird.

 

Der Knopf der flip to side Montage ist zwar etwas klein aber reagiert sehr gut und lässt sich auch mit (nicht all zu dicken) Handschuhen noch bedienen. Bei dieser Generation befinden sich jedoch sowohl der „Abklappdrücker“ als auch der Spannhebel der Picatinny-Montage auf der linken Seite. Dementsprechend muss der Spannhebel nach vorne gedrückt werden, wenn man den Magnifier befestigt, da sich der „Abklappdrücker“ ansonsten schlechter bedienen lassen würde.

 

Als Folge dieses Designs, ist der Spannhebel leicht nach außen gebogen, um nicht mit dem Spannhebel des davor montierten Rotpunktvisieres in Kontakt zu kommen.

 


Generationen und Veränderungen (anhand verfügbarer Infos im Internet):

Sowohl der 3-Fach als auch der 5-Fach Magnifier von Falke der ersten Generation, waren noch mit einer flip to side Montage ausgestattet bei der man den Magnifier nach hinten ziehen musste um ihn auszuklappen und wieder loslassen musste um ihn, in der offenen Position zu arretieren.

 

Bei der „LE“ Version wurde der Klappmechanismus dann durch das betätigen eines Knopfes ausgeführt.

Die LE Gen 2 Varianten hatten den Spannhebel dann auf der rechten Seite, der Abklappdrücker wurde nochmals überarbeitet und vergrößert, und es gab keine Gummi-Cover mehr.

 

Die aktuellsten Modelle der Generation 3 sind nicht nur die - unserer Meinung nach formschönsten Modelle - sondern auch die kompaktesten. Die Verstellschrauben sind bei der Gen 3 versenkt und auch das Okular ist endlich markiert, sodass man gleich erkennt in welcher Position sich die Dioptrie-Einstellung befindet.

 


Fazit:

Die Kombination aus Reflexvisier und Magnifier ist im sportlichen Bereich nicht umsonst sehr beliebt.

 

Um auf 100 Meter Entfernung – aber auch darüber hinaus - präzise Schüsse abfeuern zu können, reicht die 3-fache Vergrößerung des B3X LE eigentlich aus. Auf einer Ringscheiben kann man allerdings erst mit der 5-fachen Vergrößerung tatsächlich auch die einzelnen Ringe erkennen und auch präziser platzieren.

 

Der Wechsel zwischen ein-facher und 5-facher Vergrößerung geht schneller von statten als es mit jedem Zielfernrohr oder LPVO möglich wäre und der Magnifier hat sowohl eine sehr gute Randschärfe, als auch eine natürliche Farbwiedergabe – so wie wir es auch von den anderen Falke Produkten bereits kennen.

 

Durch die 5-fache Vergrößerung wirkt der Rotpunkt des davor montierten Reflexvisieres heller und auch ein wenig größer. Das lässt sich durch das anpassen der Helligkeit des Rotpunktes entsprechend anpassen. Und sollte der Rotpunkt unförmig wirken, überprüft am besten die Dioptrie-Einstellung.

 

Leute mit Sehstörungen werden mit solchen Kombinationen unter Umständen eher Schwierigkeiten haben – das Trifft aber auf sehr viele vergrößerte Optiken zu und hat nichts mit dieser spezifischen Modellreihe von Falke zu tun.