· 

Remington 700 Chassis für die Strasser RS700


Im Rahmen der Artikel-Reihe über den Geradezug Repetierer RS700 der Firma Strasser, haben wir uns bisher sowohl das Gewehr selbst als auch dessen Herstellung genau angesehen. Im letzten Artikel lag der Fokus dabei auf der Version mit dem MDT XRS Chassis, welches einen guten Einstieg ins Präzisionsschießen bietet.


Durch die Kompatibilität des RS700 mit dem Remington 700 Footprint, kann man jedoch auch auf ein großes Angebot an Internationalen Herstellern und Modellen von diversen Chassis zurückgreifen. Und entscheidet man sich für die „Barraled action“ der RS700, kann man sein Gewehr von Beginn an, seinen Wünschen und Ansprüchen entsprechend selbst konfigurieren.

Für diesen Artikel haben wir uns auf dem Weltmarkt umgesehen und zeigen euch eine Auswahl an bekannten – und auch weniger bekannten Herstellern an Aftermarket-Schäften bzw. Chassis. Gemäß den Leitsätzen von Major Finding konzentrieren wir uns dabei zuerst auf die Österreichischen Nachbarlänger bzw. auf Europa als Ganzes.

Bei allen im Artikel angeführten Produkten, handelt es sich grundsätzlich um Drop-In Teile. Das bedeutet, dass die Strasser RS 700 ohne weitere Anpassungen in den Schaft passen sollte. Bei manchen Schäften muss man das System evtl. in Kunstharz betten, um einen perfekten Sitz zu gewährleisten, das ist aber von der Verarbeitungsqualität des Schaftherstellers abhängig. Die Wahrscheinlichkeit dass kleinere Anpassungen am Chassis vorgenommen werden müssen, kann grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden.

 

Chassis von MDT, KRG und AKILA wurden hierbei bereits von Seiten der Firma Strasser auf ihre Kompatibilität getestet und funktionierten problemlos. 

Slowenien - AKILA LTD

 

Der in Slowenien angesiedelte Hersteller produziert bereits seit vielen Jahren Chassis für eine große Auswahl an Gewehrtypen und kann auf entsprechend viel Erfahrung zurückblicken.

Für Systeme mit Remington 700 Footprint und „short action“ ist der „ACSR700“ die passende Lösung. Das verwendete Material hierfür ist Aluminium, und das Chassis ist mit Magazinen im AICS Format kompatibel. Das „ACSR700“ bietet eine Menge Features und richtet sich an ambitionierte Schützen die sich ein hohes Maß an Ergonomie und Qualität wünschen.

 

Über den Online-Konfigurator kann man sein gewünschtes Chassis individuell gestalten und sich anschließend per Post liefern lassen. Wir konnten die Produkte von AKILA bereits auf mehren Messen selbst begutachten und haben uns deswegen entscheiden, unsere RS700 mit einem „ACSR700“ Chassis upzugraden.

Unsere gesammelten Erfahrungen werden wir in zukünftigen Artikeln mit euch teilen.

 

Deutschland - German Gun Stock

 

German Gun Stock – oder kurz GGS – ist ein deutscher Hersteller und bietet Schäfte für Remington Footprint, Tikka und Heym an.

GGS ist ebenfalls seit mehreren Jahren am Markt und ihre Produkte sind auch in den Sozialen Medien verbreitet.

 

Die Schäfte lassen sich zwar nicht wirklich konfigurieren aber dafür gibt es etliche verschiedene Modelle und Farbmuster. Wem Aluminium allein zu kalt oder unsympathisch ist, der findet vielleicht Gefallen an den eher abgerundeten Linien der Schäfte von GGS.

 

Norwegen - GRS Riflestocks

 

Die Norwegische Firma GRS gibt es bereits seit 2010 und ihre Schäfte werden in 39 Ländern vertrieben. Vor allem der Schichtholz-Schaft ist in gängigen Waffen- oder Jagdkatalogen weit verbreitet und hat einen hohen Wiedererkennungswert.

 

Der Hinterschaft lässt sich sehr schnell in der Höhe und Länge verstellen, ist ansonsten aber sehr minimalistisch gehalten. Auch wenn man die „Sporter“ Variante meist auf Sportgewehren sieht, sind die GRS Schäfte auch bei Jägern verbreitet.

 

Schweden – SPUHR

 

Der Name „Spuhr“ wird vielen sicherlich als Hersteller von Optik-Montagen ein Begriff sein – sie bieten aber auch ein Chassis für Gewehre mit Remington 700 Footprint an.

 

Das „Spuhr® Ideal Chassis System™“ – oder kurz SICS - gibt es sowohl für short- als auch für long action und richtet sich eher an PRS Schützen. Ein Feature des Chassis ist die besonders handliche Schnellverstell-Möglichkeiten des Hinterschaftes, die bei PRS Matches vielleicht durchaus sinnvoll ist.

 

Beim Vorderschaft wird allerdings ein proprietäres Interface verwendet, wodurch man nur Picatinny Schienen von Spur verwenden kann.

 

Kanada - Modular Driven Technologies

 

MDT ist seit vielen Jahren auf dem Markt und wohl einer der bekanntesten und meistverbreiteten Marken auf diesem Gebiet. Ihr Sortiment an Schäften ist riesig und auch das Angebot an Zubehör ist sehr groß. Es werden Modelle aus Kunststoff als auch aus Aluminium angeboten – bzw. Mischungen aus beiden Materialien.

 

Ob man sich dabei für ein „günstiges“ XRS Chassis entscheidet oder für ein voll ausgestattet ACC Elite Chassis System, liegt beim Schützen selbst – es sollte jedenfalls in jeder Preisklasse etwas zu finden sein.

 

 

Kanada – Cadex Defence

 

Auch Cadex Defence ist in Canada angesiedelt und bietet ebenfalls eine große Auswahl an Chassis an.

 

Das Angebot reicht vom jagdlichen Kunststoff-Schaft, über sportliche PRS Schäfte bis zum taktischen „Alleskönner“ mit M-Lok und Picatinny Schienen bis zum Abwinken.

 

 

Der Schießsport in Kanada hatte es in den letzten Jahren sehr schwer und mit jedem Jahr wurden die dortigen Waffengesetze bisher immer restriktiver. Mittlerweile ist der Besitz von Halbautomatischen Gewehren und Pistolen praktisch unmöglich geworden.

 

Nachdem Präzisionsgewehre und Jagdgewehren jedoch vom Systemaufbau und teils auch dem äußerlichen Aussehen her sehr ähnlich sind, ist der Besitz von Repetiergewehren noch relativ einfach und der PRS Sport somit eine der sehr wenigen verbliebenen Möglichkeiten dem Schießsport im Kanada nachzugehen.

 

Durch die gestiegene Nachfrage am Kanadischen Markt, den bürokratischen Aufwand für Importe, Einfuhr-Umsatzsteuer und Zoll, ist es jedenfalls auch am europäischen Markt schwerer geworden entsprechende Produkte aus Kanada zu bekommen. Die Preise am heimischen Markt lassen sich mittlerweile Großteils nur schwer rechtfertigen, bzw. stehen die geforderten Summen nicht mehr in Relation mit der dafür gebotenen Qualität oder den Features der entsprechenden Produkte.

USA – Kinetik Research Group (KRG)

 

Die Kinetik Research Group hat ihren Sitz in den USA und Ihre Produkte sind eher im Taktischen / Sportlichen Bereich angesiedelt.

 

Das „Whiskey 3“ ist bei PRS Schützen sehr beliebt und bietet viele Einstellungsmöglichkeiten um den Schaft möglichst ergonomisch an den Schützen anzupassen.

 

 

USA – WOOX

 

Die ursprünglichen Produkte von WOOX waren Vorderschäfte aus Holz – mit M-Lok Interface - für verschiedene Langwaffen. Mittlerweile stellen sie aber auch komplette Schäfte bzw. Chassis her.

 

Die Mischung aus Aluminium und Holz, mit eingelassenen M-Lok Schnittstellen, geben den WOOX Schäften einen ganz besonderen Look.

 

USA – Magpul

 

Magpul wird den meisten wahrscheinlich noch wegen ihrer Magazinböden für AR-15 Magazine in Erinnerung sein, die es erleichtern die Magazine aus den Magazintaschen herauszuziehen.

Mittlerweile ist Magpul ein riesiger Konzern mit einem entsprechend großen Portfolio an Produkten - und eine bekannte Marke am Zubehörmarkt.

 

Wie der Großteil ihrer Produkte, bestehen auch die Schäfte zu einem großen Teil aus Kunststoff – sind dafür aber trotzdem robust und trotzdem relativ günstig.

 

 

 

 

USA – Christensen Arms

 

Christensen Arms ist in Europa ein eher nicht so bekannter Name (Ja, kommt drauf an wen man fragt…) stellt aber sowohl Chassis als auch Carbon-ummantelte Läufe her.

 

 

 

 

USA – Daniel Defense

 

Daniel Defense wird vielen wohl als Hersteller von AR-15 Gewehren ein Begriff sein – sie bieten aber auch richtig schicke Chassis, mit vielen nützlichen Features an.

 

 

 

USA – Masterpiece Arms

 

Zu guter Letzt haben wir noch Masterpiece Arms. Dabei handelt es sich zwar um einen eher kleineren Hersteller von Chassis, aber auch ihre Produkte sieht man oft bei PRS Matches – zumindest in den USA.

 

Erwartungsgemäß haben die USA den wohl größten Markt was Waffen und Zubehör angeht und die oben genannten Hersteller bilden nur einen Bruchteil davon. Verglichen mit Importen aus Canada, wird es allerdings mit Importen aus den USA, mitunter sogar noch schwerer.

 

Die International Traffic in Arms Regulations (ITAR; deutsch: Regelungen des internationalen Waffenhandels) ist ein US-amerikanisches Regelungswerk, das den Handel mit Waffen, Rüstungs- und Verteidigungsgütern kontrollieren soll – und hat bisher schon dafür gesorgt dass gewisse Dinge nur sehr schwer oder gar nicht aus den USA zu importieren waren.

 

In der Zwischenzeit kam es durch zusätzliche EU Gesetze wie der DSGVO dazu, dass viele US Firmen nicht mal mehr Nicht-waffenrelevante Teile in EU-Länder liefern. Und das heuer in Kraft getretenen Lieferkettengesetz wird Importen aller Art zusätzlich schwer zu schaffen machen.
Einfuhr-Umsatzsteuer und Zoll führen natürlich auch bei Importen aus den USA zu erhöhtem Zeit- und Kostenaufwand.

 

Wie auch immer ihr euer Wunschgewehr zusammenstellt, bedenkt dabei also dass ihr evtl. mit Lieferproblemen konfrontiert sein könntet, falls ihr ein Ersatzteil benötigt, dass außerhalb der EU hergestellt wird.

 


MAJOR FINDING im Internet

 

STRASSER im Internet

 

AKILA.LTD im Internet

 

Die komplette Artikel-Serie findet ihr auch auf Spartanat Germag zum nachlesen.